Wissenschaftssenatorin Fegebank eröffnet Health AI Hub Hamburg
Hamburg – Künstliche Intelligenz (KI) birgt vor allem in der Medizin großes Potenzial, wenn beispielsweise Algorithmen Zellveränderungen erkennen und klassifizieren können.
Dadurch werden Ärzte entlastet, die somit mehr Zeit für den persönlichen Patientenkontakt haben. In Hamburg hat heute das erste Firmen-Netzwerk zur Förderung der Anwendung von KI im Gesundheitsbereich seine Arbeit aufgenommen. Der „Health AI Hub Hamburg (HAIH)“ bringt Unternehmen zusammen, die mit innovativen Ansätzen der Digitalisierung und KI die Gesundheitsversorgung weiter verbessern wollen. Ziel ist es zudem, den Austausch zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und Politik zu fördern und für mehr gesellschaftliche Akzeptanz zu sorgen. Gründungsmitglieder des HAIH sind die Unternehmen MindPeak, Psiori, dpv analytics und fuse-ai.
Katharina Fegebank, Senatorin für Wissenschaft, Forschung und Gleichstellung: „Die Themen Künstliche Intelligenz und Digitalisierung spielen bei der Weiterentwicklung des Gesundheitswesens eine wichtige Rolle. Hamburg besitzt in diesen Bereichen schon jetzt enormes Potenzial. Der HAIH leistet als Schnittstelle zwischen Forschung und Wirtschaft einen wichtigen Beitrag bei unseren Bemühungen, Hamburg als führenden Standort für Künstliche Intelligenz im Gesundheitsbereich auszubauen. Er bringt kluge Köpfe aus unterschiedlichen Bereichen zusammen, stärkt den Wissens- und Technologietransfer und fördert den Austausch mit der Gesellschaft – hiervon profitieren Patientinnen und Patienten und der gesamte Wissenschafts- und Innovationsstandort Hamburg.“
Felix Faber, Sprecher HAIH und Gründer des Startups MindPeak: „Der Einsatz von Künstlicher Intelligenz birgt so viel Potenzial wie kaum ein anderes Thema für den medizinischen Fortschritt und stellt unsere Gesellschaft gleichzeitig vor große Herausforderungen. Es ist ein Thema, das jeden betrifft und dadurch großes Interesse weckt. Wir möchten gerne dazu beitragen, dass Hamburg auch weiterhin eine der Spitzenpositionen in der Hightech- und Startup Szene einnimmt, zumal die Qualität der jungen Unternehmen in diesem Bereich in Hamburg im Vergleich zu anderen Regionen überdurchschnittlich gut ist.“
Health AI-Hub als Basis für ein erfolgreiches Ökosystem
Der „Health AI-Hub“ (AI, „Artificial Intelligence“, englisch für Künstliche Intelligenz) soll die Basis für ein erfolgreiches Ökosystem legen, das die Zukunftstechnologie vorantreibt. Zum HAIH als privat organisiertes Netzwerk gehören bislang die Firmen MindPeak, Psiori, dpv analytics und fuse-ai.
MindPeak erforscht und entwickelt Unterstützungstools für Mediziner zur automatischen Erkennung von Krebszellen im Bereich der Brustkrebsdiagnose. Mit Hilfe von KI kann die Krebsdiagnose, die bislang wie vor 100 Jahren händisch von Pathologen gemacht wird, somit in Zukunft deutlich schneller, günstiger und besser durchgeführt werden. Das 2018 von Felix Faber und Dr. Tobias Lang gegründete Unternehmen hat in diesen Wochen sein erstes Produkt zur Marktreife gebracht.
Psiori (Dr. Sascha Lange, Geschäftsführer und Gesellschafter) hat sich als Schnittstelle zwischen Künstlicher Intelligenz und praxisreifen Business-Anwendungen speziell für den medizinischen Bereich gegründet.
dpv analytics (Dr Stephan Kranz, Geschäftsführer und Gesellschafter) analysiert mit Hilfe von Algorithmen Vitaldaten – wie zum Beispiel EKG – und stellt diese Unternehmen aus der Medizinbranche zur Verfügung.
fuse-ai (Matthias Steffen, Geschäftsführer und Gesellschafter) setzt moderne Deep Learning Verfahren ein, um Systeme zur KI-gestützten medizinischen Bildanalyse zu entwickeln und in der Gesundheitswirtschaft über die KI-Plattform Sherlog.ai verfügbar zu machen.
Das Netzwerk HAIH ist offen für andere Startups und Unternehmen aus dem Bereich des Einsatzes von KI in der Gesundheitsbranche und freut sich über jeden Interessenten und jede Interessentin, der oder die das „Ökosystem HAIH“ erweitern möchte. „Es wird eine monatliche Veranstaltung geben, `Share-a-thing`, bei der jeder etwas teilt, um die anderen durch eigene Erfahrungen voranzubringen. Wir teilen nicht nur die Wahl der Technologie, sondern auch die Art der Datenspeicherung und -architektur. Auch die Zulassungsverfahren, die Frage der Mitarbeitergewinnung und die rechtlichen Rahmenbedingungen für unsere Arbeit sind ähnlich. Wir können auf diese Weise viel voneinander lernen“, so Felix Faber.
KI-Forschungsstandort Hamburg
Der Forschungsbereich Künstliche Intelligenz (KI) und Kognitive Systeme hat eine lange Tradition am Wissenschaftsstandort Hamburg: Am Fachbereich Informatik der Universität Hamburg wurde 1987 eines der ersten Labore für Künstliche Intelligenz (LKI) Deutschlands gegründet. An der Universität wie auch der Technischen Hochschule Hamburg (TUHH) und der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg (HAW) sind KI und Kognitive Systeme relevante Forschungsfelder: Es gibt vielfältige, interdisziplinär angelegte wissenschaftliche Schwerpunkte und Kooperationen, wie beispielsweise das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderte internationale Projekt “Crossmodal Learning“ zum maschinellen Lernen, an dem UHH, UKE und vier chinesische Forschungsinstitute beteiligt sind. Mit Blick auf das enorme Potential des Forschungsbereichs spielen KI und Kognitive Systeme auch bei den strategischen Überlegungen zum Ausbau und der Weiterentwicklung des Wissenschaftsstandorts Hamburg eine wichtige Rolle.
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